Hofi´s Winter 2.0

Posted on: 9. Februar 2019, by :

Minus neun Grad, gefrierender Nebel und Schneetreiben. Das sind nicht gerade die Werte die einen auf das Rad treiben um eine Tour zu Fahren. Würde eher für einen gemütlichen Tag daheim oder einen Skitag sprechen.
Das Zwiebelprinzip gut umgesetzt, Merino kurz, Merino lang, Trikot kurz, Trikot lang, Fleeceweste und Softshelljacke. 3x Hose, Beinlinge, 2x Handschuhe und warme Socken. 
Und ein neuer Helm, weil du feststellst dass unter deinen Aerohelm keine Haube mit Stirnband passt. 
Im Grunde ist es nur Radfahren, nur sind es zwei Faktoren die den entscheidenden Unterschied ausmachen. 
Schnee ist noch kalkulierbar. Ich bin mit über 60km/h über eine 130cm dicke Schneedecke gefahren, tief gefroren und griffig. Kein Problem. Pulverschnee macht Spaß, wenn man nicht zwingend bremsen muss.
Die Kälte macht technisch Probleme. Wirkliche Probleme. 
Aber zurück zu Tour, Abfahrt daheim, Nebelsuppe. Natürlich schon informiert, über 1000m Seehöhe wird die Sonne scheinen. Da muss ich hin. 
Ich, Christian „Hofi“ Hofbauer, ambitionierter Hobby Sportler von der RadsportUNION St.Pölten. 
Die Anreise halte ich immer ziemlich kurz, fahre teilweise ein Stück mit dem Zug und dann mit dem Rad weiter. Für Strecken die man im Sommer in einer Stunde fährt braucht man im Winter oft das Dreifache. Ist einfach so. 
Puls steht bei 140, fahre nur flach. Zuviel Bekleidung, alles schnürt mich ein und die kalte Luft beißt im Gesicht. Bin gerade mal eine Stunde unterwegs, die Trinkflasche längst gefroren und das Rad macht Probleme. Durch die in der Kette eingeschlossene Feuchtigkeit wird diese steif und beginnt sich zu verkanten. Auch die, in der warmen Garage eingestellten Bremsen machen zu weil sich das Seil verkürzt.
Dies merke ich nun auch bei der Schaltung. Auch der Schnee macht der Schaltung zu schaffen. Laufend Gänge wechseln sonst fährt man schnell ein Fixi. Aber ab jetzt geht es bergauf. 600 Höhenmeter fehlen noch, Luft zum Schneiden kalt und die Straße mit Eis überzogen. Den Druck in den Reifen habe ich für besseren Gripp abgesengt. Kurze Pause, Puls bei 170, ich atme tief und schnell. Das kühlt aber die Lungen und in Folge den Körper aus. Weiter fahren – Schneegrenze. 
Ich teile mir mit Skitourengehern die Piste. Der Schnee ist hart und fahrbar. 
Montiert habe ich auf meinen Cyclocrossrad 33mm breite Reifen, wie vorgeschrieben. 
Mit zunehmender Steigung merke ich die harte Übersetzung. Fahren geht nicht mehr, tragen steht nun an. 
Ist aber auch mein Grundgedanke, rauf und runter mit dem Rad, egal wie. 
Nebelgrenze, blauer Himmel und Sonnenschein. Jetzt ist zumindest mal die Frage „warum“ geklärt.
Es ist jedes Mal ein ergreifendes Erlebnis wenn man im Winter im Schnee und Eis so eine Tour macht. 
Mag sein dass es verrückt wirkt aber ich denke es ist machbar und dann möchte ich es auch umsetzen.
Am Gipfel angekommen noch schnell umziehen und dann die Abfahrt genießen. 
Wenn möglich noch einen Skifahrer überholen. 
Daheim wie immer, Rad versorgen, warm duschen, Tee trinken und sich über gute Fotos freuen. 
So denn, LG Hofi