CX #03 – vom Crossrennen in den Lockdown.

Posted on: 21. November 2021, by :

Zwei Wochen bevor uns die offizielle Meldung von weiteren Einschränkungen des Alltags erreichten hat sich Bernhard und Caspar zu einem Auslandseinsatz bei dem „3 Rosen Cross Moosburg“ in der Nähe von München entschlossen. Nach der Organisation von Einreisemeldung, An- und Abfahrt und Auslandsrenngenehmigung ging es zeitig in der Früh nach Moosburg a. d. Isar um später keinen Stress zu haben. So blieb genug Zeit entspannt die Starnummern zu holen, die letzten Vorbereitungen am Rad zu treffen und auch noch ausgiebig den Kurs zu besichtigen. Zum letzten Punkt gab es aber eigentlich gar nicht viel zu tun. Der Kurs konnte in zwei Sektionen eingeteilt werden: der erste 1,5km lange Abschnitt führte an Fußball- und Krautfeldern entlang und war dementsprechend brettleben. Abgesehen von etwas Geschick beim Kurvenfahren ging es hier um pure Muskelmasse und Kraftausdauer. Die letzten 500m waren dann einem Querfeldeinrennen schon würdiger alá „Damm rauf – Damm runter“. Wirklich spannend wäre der Kurs also geworden hätte es zwei Tage davor durchgehend geregnet. Aber man will sich nicht beklagen und ein Crossrennen ist besser als kein Crossrennen. 

Also ging es dann um 13:00 für Bernhard los das Rennen der Master2 Fahrer zu bestreiten. Neben etwa 20 anderen erfolgte der Start bei frostigen Temperaturen aber das Stahlelement an Bernhards Schuh wollte nicht so wie sein Träger und ging erst beim dritten Versuch die formschlüssige Verbindung mit dem Pedal ein, wodurch er die ungünstige Startposition auch nicht mehr zu seinen Gunsten verwenden konnte. Also hatte er für die ersten 20min des doppelt so langen Rennens einmal eine Mission nämlich Positionen gut zu machen die er auch trefflich erfüllte. Das Einklicken ins Pedal sollte aber trotzdem noch perfektioniert werden. Zum Schluss hin hieß es dann auf die Zähne beißen und die Position halten. Im guten Mittelfeld konnte er das Rennen erfolgreich beenden, das ganz nebenbei auch als Oberbayrische Meisterschaft hergehalten hat. 

35min später wurde dann auch für Caspar und seine Mitbewerber in die Pfeife geblasen, um den Start zu signalisieren. Eigentlich optimistisch, da ihm flache, einfache Kurse liegen, musste er schnell feststellen, dass bei dem Elite/U23/Amateur Rennen bei dem großen Nachbarn in Norden das Niveau doch etwas höher ist. Schon nach den ersten Antritten war klar, dass die Erwartungen etwas zurückgeschraubt werden müssen. Für den Wettkampf der im Kopf stattfindet kein leichtes Unterfangen. Aber er konnte die erste Halbestunde mit zwei anderen Fahrern mitfahren und gute Leistung liefern. Dann passierte ihm aber ein Missgeschick beim Wiederaufspringen auf Rad. Nach den Hürden machte dieses einen unerwarteten Hopser und er blieb am Sattel hängen, wobei er sich das Pedal ins Schienbein rammte. Danach war dann bei ihm die Puste draußen und nachdem seine zwei Kumpanen verständlicherweise auch keine Rücksicht nahmen war der Kampf im Kopf verloren. Auf der letzten Runde musste er auch eine Überrundung auf sich nehmen. Vielleicht auch besser so, denn das, was zuerst nur wie ein Kratzer am Schienbein aussah hörte die 30min nicht auf zu bluten und musste im Anschluss des Rennens von dem kompetenten, freundlichen und unkomplizierten (!) Arzt in der Umkleide des ansässigen Fußballklubs genäht werden. 

Trotz dem auf und ab der Gefühle war der Tag eine erfolgreiche Operation und ein angenehmes Zusammentreffen von Gleichgesinnten, vor allem im Anbetracht, dass es womöglich die letzte (Radrennsport-) Veranstaltung des Jahres darstellen sollte. We‘ll be back! 

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