Schuldig im Sinne der Anklage

Posted on: 24. Juni 2024, by :

In meinem letzten Rennbericht aus Spanien, Saragossa habe ich gar nicht erzählt was ich hier überhaupt mache. Leider – aus der Sicht des Radsportes – bin ich hier nämlich auf keinem Trainingslager wie es so viele Radprofis machen. Viel mehr ist es ein Trainingslager für die akademische Laufbahn. Ein Jahr Erasmus an der „Universidad de Zaragoza“.
Da das nun geklärt ist wieder zurück zum Sport. In den letzte vier Wochen habe ich nämlich an drei weiteren Rennen hier teilgenommen. Alle drei sogenannte Radtouristik Veranstaltungen. Auf Spanish „Cicloturista“. Leicht zu merken.

Kurze die Fakten aufgelistet:

DatumRennenKmHmZeit
04.05Rompepiernas19032705:53 h
26.05Sese Bike Tour15522754:28 h
02.06Bibe Durango18034256:00 h

Also eigentlich alles drei ordentliche Brocken. Aber im Gegensatz zum Ötztaler und Kitzbühler gut machbar.
Bevor ich zu den Highlights komme, meine Beichte: Ich bin bei keinem der drei Rennen im Trikot der RadsportUNION St. Pölten am Start gestanden. Deswegen schuldig. (Keine Sorge Hofi, bei der Rennabrechnung am Ende des Jahres werde ich das natürlich berücksichtigen) Für mich war es aber wichtig die Gastfreundschaft anzuerkennen die mir der hiesige Verein das letzte Jahr entgegengebracht hat, und in deren Farben am Start zu stehen war ein Teil dessen. (Bei dem einen Rennen mussten übrigens eh alle Teilnehmenden das Trikot das es zu der Startnummer dazu gab anziehen.)

Nun zu den Highlights. Bei dem einen Rennen (das kürzeste) konnte ich sogar unter den Top 10 finishen (Bei ~200 Teilnehmer). Da war ich ganz happy drüber. Das coolste war aber das letzte Rennen. Da dieses im Baskenland stattgefunden hat (knappe 4 h von Saragossa entfernt) haben wir dort übernachtet. Die Rennvorbereitung von den Spaniern am Tag davor war legendär. Zuerst Mittagessen, dann Startnummern holen und bis zum Abendessen vier unterschiedliche Bars frequentieren, viel trinken und am Ende zu den spanischen Schlagern und Gassenhauern die Tanzfläche eröffnen.
Was für mich so erstaunlich war, da sind ein paar in dem Verein dabei die richtig fit sind und im Jahr ihre 20.000 km abspulen. Trotzdem keine mühsamen Ehrgeizler sondern „Viva la Vida“!
Generell ist es spannend in so einem großen Verein – bei dem einen Rennen mehr als 30 Fahrer von uns – dabei zu sein und trotz doch einigen Unterschieden scheint fast immer eine gute und ausgelassene Stimmung so wie großer Solidarität (wenns einen auf die Pfeife haut oder eine Platten hat) vorzuherrschen. Aber keine Sorge, auch hier ist nicht alles rosarot und hinter den Kulissen hinter die ich als Neuling, Ausländer und nicht Muttersprachler zwar nur begrenzt Einblicke hab gibt es natürlich auch den ein oder anderen Konflikt.
Alles in allem waren das aber drei wirklich feine Ausflüge und Erlebnisse die ich hier machen konnte und hoffe ich hab euer Verständnis, dass ich unser Orange für ein paar Tage mal abgelegt habe. Ab September dann wieder voll Gas RadsportUNION davor aber noch ein letztes „Good Bye“ bei „Cicloturista La Indurain“ Ende Juli.