Radreise #02 – Ost > West

Posted on: 31. August 2020, by :

Tour Ost – West

Caspar Conradi und Bernhard Schober haben sich am 26. Juli mit ihrem Rennrad inkl. Gepäck auf dem Weg gemacht um von Wien nach Vorarlberg zu fahren.

Tag 1

Der Start erfolgte klassisch von Schönbrunn und führte uns vorbei an St. Pölten, über den Traisenradweg (wo wir wir noch unseren Vereinskollegen Jürgen trafen), das Gschaid, Hubertusses bis nach Mariazell. Ungewohnt war hier die menschenleere Stadt wo es sonst nur von Menschen so wimmelt.

Tag 2

190 km ging es über den Seeberg nach Bruck und von dort weiter den Murradweg, den Perchauer Sattel bis kurz vor Friesach. Eigentlich war die Strecke genau geplant, aber aber an diesem Tag begannen wir schon die längeren aber auch schöneren Straßen bzw. Radwegen zu folgen. Ganz nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“.

Tag 3

An diesem Tag wurde dann schon Spritzigkeit herausgenommen und es ging dann über Gurk, Feldkirchen und Artiach zum Afritzer See, wo wir ein paar schöne Stunde erholen konnten. Johannes Hörschläger und die WG Roseldorf versorgten uns perfekt und auch die Abkühlung im See hat uns sehr motiviert. Dann ging es noch weiter entlang des Millstätter See bis nach Flattach.

Tag 4

Nach 2 Stunden waren wir in Heiligenblut, wo erstmal Essen und Trinken gebunkert wurde um den ersten „richtigen“ Berg in Angriff zu nehmen, den Großglockner. Obwohl ich hinten nur einen 28er Ritzel drauf hatte ging es dann doch relativ gut zum Hochtor. Danach war Schluss mit Sonnenschein, aber vom Fuscher Törl genossen wir die Abfahrt nach Bruck. Die Bäckerei war exzellent, nur Caspar kam nicht zu seinem Mittagsschläfchen bei der Kirche. Gemütlich ging es dann entlang schöner Nebenstraße über Saalfelden nach Fieberbrunn. 

Tag 5

Der Start wurde gleich mal verzögert durch den ersten Platten, dem gleich noch ein zweiter folgen sollte. Dann ging es gemütlich über St. Johann nach Wörgl, wo dann ein Knall den dritten Platten  ankündigt. Diesmal war aber auch der Mantel soweit beschädigt, dass ein Tausch notwendig war. Zum Glück gab‘s gleich in der Nähe ein Radgeschäft mit vernünftigen Material.

Dann ging es eben entlang des Inns bis Innsbruck und dann rauf nach Steinbach am Brenner. Daniel Federspiel grüßte uns beim Anstieg und bestätigt uns, dass auch Profis grüßen können im Gegensatz zu vielen Hobbyfahrern.

Tag 6

Um 6:00 Uhr ging es bereits los zu unserer Königsetappe. Der letzte Rest vom Brenner wurde erklommen, bevor es runter nach Sterzingund gleich darauf zum Jaufenpass ging. Der Anstieg war zum Glück weniger steil als angenommen (außerdem wurde ich mit Musik motiviert), dafür erwartete uns eine wunderbare Abfahrt mit vielen Kehren und Kurven.

In St. Leonhard gab es dann perfekten italienischen Flair im Café, die uns den nötigen Motivationsschub gibt, die 1784 hm auf das Timmelsjoch zu treten. Es war sehr beeindruckend wie die schmale Straße sich entlang der steilen Felswände entlang schlängelt. Trotz der brüteten Hitze erreichten wir relativ zügig den Pass und dann ging es die gut ausgebeutete Straße runter nach Sölden wo wir unsere Nacht verbrachten. Der Trubel hat uns hier überhaupt nicht gefallen nach der Ruhe Zeit in den letzten Tagen.

Tag 7

Der letzte Tag unserer Reise ging es zügig bergab nach Imst und von dort weiter nach Landeck. Ab hier ging es stetig zäh dahin bis nach St. Anton um dann die letzten zwei Pässe Arlberg und Flexenpass zu erklimmen. Nun haben wir das letzte Bundesland erreicht und es geht vorbei an Zürs, Lech und die letzte unerwartete Steigung nach Warth, die mir gar nicht schmeckt. Danach gehts schon den Schröckenpass runter in den Bregenzer Wald, einem der schönsten Regionen Österreichs. Hier gleitet man auf wunderbar schönen breiten ausgebauten Radwegen entlang der Bregenzer Ache dahin. Standesgemäß gibt es noch Kaffee und Mehlspeise bevor die letzen Kilometer nach Egg fahren und dann unser Ziel, das „Hüsle“ in Großdorf erreichen.


Es war eine wunderbare Zeit, gemeinsam auf dem Rennrad die quer durch Österreich zu fahren. Abseits von Durchschnittsgeschwindigkeit und Puls kommt man sehr gut mit minimalistischen Gepäck, wechselnden Wetter und endlosen Anstoßen zurecht. Die Highlights sind dann eine gute Konditorei, ein wunderbares Wasserfall oder ein Freund der einem mit brasilianischer Musik bei einem langen Anstieg motiviert.
Auch wenn die großen Touren ins Ausland bzw. die Rennen heuer größtenteils entfallen sind, so bemerkt man wie erfüllend so scheinbar banale Radtouren sein können.

Danach hatten wir noch eine wunderbar entspannte Woche im Bregenzer Wald, wo wir noch zahlreiche Touren In der Umgebung bzw. der Schweiz genießen konnten.